Eine Heimat für Mütter und Väter

Andrea Dunker und Eileen Japsen engagieren sich mit einem Netzwerk für Alleinerziehende auf Sylt

... und Andrea Dunker, Frauenbeauftragte der Gemeinde Sylt.Eileen Japsen vom Familienzentrum Sylt ... Lea Sarah Pischel

Lea Sarah Pischel, Lokales Sylter Rundschau, Montag 16.08.2021

Die ganze Last auf zwei Schultern: Männer und Frauen, die ihre Kinder allein erziehen, müssen viele Alltagsaufgaben alleine wuppen. Auch auf Sylt. Damit diese Menschen auf der Insel sich gegenseitig unterstützen und stärken können, wollen Andrea Dunker, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Sylt, und Eileen Japsen vom Familienzentrum Sylt, ein besonderes Netzwerk neu beleben. „Selbstbewusst allein mit Kind oder Kindern auf Sylt“ lautet der Titel des Projekts, das es zwar bereits seit 2016 gibt, das durch Corona aber seit dem vergangenen Jahr eine Zwangspause einlegen musste.
„Wir wollen auf der Insel einen Ort für diese Menschen schaffen, an den sie gerne kommen“, sagt Japsen. Den richtigen Rahmen stellen die beiden auch mit Aktionen: Anfang September geht es für ein Wochenende nach Röm, zuletzt standen Ausflüge in den Tierpark auf Sylt, zu Hagenbecks Tierpark in Hamburg, Spielplatztreffen sowie ein Ausflug in die Eidum Vogelkoje oder ein Kletterparcours auf dem Programm, aber auch Theoriekurse zu Erziehungsfragen organisieren die beiden.
Dabei richten sie ihr Angebot nach den Wünschen der Teilnehmerinnen – in der Gruppe sind bisher nur Frauen vertreten – mit Kindern zwischen 0 und 17 Jahren. „Viele alleinerziehende Frauen wünschen sich, etwas für sich selbst zu tun, während ihre Kinder betreut werden“, sagt Japsen. Besonders die Yoga-Kurse seien vor der Pandemie sehr beliebt gewesen.
Männer fehlen in der Gruppe bisher – warum das so ist, wissen die beiden nicht: „Oft leben die Kinder nach einer Trennung bei den Müttern, vielleicht fühlen sich die Väter dann nicht angesprochen, obwohl auch sie als alleinerziehend gelten“, sagt Dunker. Bei dem Projekt gehe es um Vernetzung und Austausch. Ziel sei es unter anderem, dass die Betroffenen merken, dass sie zwar „allein zuständig, aber auch zusammen mit anderen stark sein“ können.
Zusätzlich beraten Dunker und Japsen die Mütter und Väter auch, zum Beispiel in Geldangelegenheiten oder vermitteln einen Kontakt zu Fachleuten: „Wir sind die Brücke zwischen Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern“, sagt Dunker. Finanziert wird das Projekt unter anderem von der Andreas-Peter-Jensen-Stiftung.

Netzwerk

Infos gibt es auch auf der Homepage des Familienzentrums (familienzentrum-sylt.de ) sowie auf der Gleichstellungsseite der Gemeinde Sylt: gleichstellung-sylt.de .